Silvaner/Sylvaner

Die Rebsorte ist schon sehr alt: In der altrömischen Naturalis historia aus dem 1. Jahrhundert nach Christus findet sie bereits Erwähnung. Man geht daher davon aus, dass der Name Silvaner von dem lateinischen Wort „silva“ für Wald herrührt.

Die Rebsorte Silvaner steht für Variantenreichtum. Denn im Wein spiegelt sich die Beschaffenheit des Terrains stark wider. Das heißt, das Aroma und der Charakter des Weins hängen stark von der Lage und den hier vorherrschenden Klimaverhältnissen ab. Fachmännisch im Weinberg behandelt und ausgebaut kann aus Silvaner Wein von hoher Qualität entstehen. Typisch für die Rebsorte sind die recht milde Säure und eine leicht fruchtige bis erdige Note bei qualitativ hochwertigen Weinen. Der zarte Duft des üblicherweise leichten Weins erinnert den Kenner an Kräuter, Stachelbeere oder frisches Heu.

Als Beispiel hier eine Weinbeschreibung von Marcus Hofschuster, den ich sehr schätze, zum 2022 Sylvaner "vom Austernfels" von Klaus Peter Keller:

"Fester und tiefer, kühler, noch etwas hefiger Duft mit sehr feinen pflanzlichen bis leicht kräuterigen Aromen, hellen gelbfruchtigen Aromen, angedeutet Pfeffer und wiederum heller, dabei fast steinig wirkender, auch an Muschelschalen erinnernder Mineralik. Straffe, kühle, feinsaftige, wieder sehr helle Frucht, lebendige, geschliffene Säure, hefige Nuancen, frische, noble pflanzliche Aromen, nachhaltig und dicht am Gaumen, dabei hochelegant, hat Leben, Spiel und Spannung, enorme, kreidig-steinige und wieder an Muscheln erinnernde Mineralik, tief, noch unentwickelt, fast vibrierend, zarter Schmelz, Zitruszesten, langer, zupackender, kühler Abgang mit Schliff und Biss. Ein Meisterwerk."